Ort
Bad Schallerbach
Location
Atrium, Europasaal
Beginn
19:30
Preis
EUR 22,00 / Kombi EUR 88,00

„Die drei Musikerpersönlichkeiten verschmelzen zur Einheit, lassen feinste Kammermusik-Funken glitzern. Wiegend, mit knisterndem Feuer laden die Sephardischen Gesänge auch zum Tanzen und Bewegung ein. Eine Hommage an Ruhe und Kontemplation in einer lauten und schnelllebigen Welt.“ — Ö1 / Des Cis, 2020

Besetzung

Nicholas Spanos — Countertenor
Florian Eggner — Violoncello
Rafael Catalá — Gitarre, Bearbeitungen

Weltstimmen

Dieses Konzert ist Teil der 6-teiligen Reihe „Weltstimmen“. Mit einem Kombiticket um 88 € können alle Veranstaltungen dieser Reihe besucht werden.

Kombitickets sind unter tickets@musiksommerbadschallerbach.at erhältlich

El silencio imposible

El silencio imposible Die unmögliche Stille – ist, zusammen mit Dowlands From silent night, Händels Süße Stille und anderen Werken, der Rote Faden des Programmes.

Im Hintergrund steht die ständige, manchmal unerträgliche Berieselung der Gesellschaft; die Angst vieler Menschen mit der Stille –und ihrer Erfüllung, der Musik-  konfrontiert zu werden.

Die Werke von Dowland und Händel stehen als triumphale Erfüllung der Stille, dunkel und „semper dolens“ bei Dowland; leicht, unbeschwert und kontemplativ bei Händel.

Die Urfassungen sind für Mezzostimme, Cello und Gitarre arrangiert und teilweise sind original komponierte Sätze nach den harmonischen Richtlinien der Lieder dazugeschrieben.

Die sephardischen Lieder flüstern auch der Stille zu: Man erkennt die feinen Nuancierungen der Melodien, deren Iberische Herkunft immer wieder zu spüren ist; die leise Wehmut und Subtilität der Texte –z.B bei Liebeserklärungen und Heimweh – metaphorisch und oft augenzwinkernd eingebracht; Lieder, in Rhythmen eingebettet, die manchmal wiegend wirken, manchmal zum Tanzen einladen.

Dazwischen stehen die instrumentalen, schwungvollen Stücke von Ortiz und Murzia, die mit späteren Formen der Flamenco-Musik zusammengebracht sind und damit auf die Jahrhunderte alte Herkunft des Flamencos hinweisen.

Nicholas Spanos

 NICHOLAS SPANOS ist einer der führenden Countertenoren seiner Generation.

Seine Opern-, Oratorien- und Soloauftritte weltweit waren stets sehr erfolgreich. Er hat mit erstklassigen Orchestern wie dem Venice Baroque Orchestra, Les Talens Lyriques, der Camerata Stuttgart, dem Clemencic Consort, dem Orchester 1756 Salzburg sowohl auch mit kleineren Ensembles alter Musik überall auf der Welt zusammengearbeitet.

Im November 2002 bekam er den vom Verein Griechischer Theater- und Musikkritiker ausgeschriebenen Preis „Bester Junger Künstler des Jahres“an der griechischen Nationaloper. Im Herbst 2006 bekam er den ersten Preis beim Opernsängerwettbewerb in Griechenland.

Weitere wichtige Preise wie ECHO KLASSIK 2008 (Kategorie “OPERNEINSPIELUNG DES JAHRES – Oper des 17./18. Jahrhunderts”, MDG Records) und  CHOC de CLASSICA magazine Award (June 2012 – “L’Olimpiade” – Venice Baroque Orchestra, NAÏVE Records)  folgten danach.

Zahlreiche CD- Aufnahmen für MDG, NAÏVE. Gramola uvm.

Florian Eggner 

1997 Gründung, gemeinsam mit seinen Brüdern, des international renommierten Eggner Trios; seitdem weltweite Konzerttourneen; Grammy-Nominierung unter der Kategorie „Best Small Ensemble“; Zusammenarbeit als Solist mit Orchestern wie, Südböhmische Kammerphilharmonie, INSO-Lviv, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich; zahlreiche CD Produktionen und Schallplattenpreise.

Florian Eggners Vielseitigkeit zeigt sich vor allem durch die Gründung, gemeinsam mit Benjamin Schmid und Wolfgang Muthspiel, des Austria String Trios; weiters ist er Mitglied des Wiener Cello Ensembles 5+1 und der Plattform K+K Vienna.

seit 2001 Lehrtätigkeit für Violoncello und Kammermusik; zahlreiche Wettbewerbserfolge seiner Schüler; Meisterkurse in Österreich, Schweiz, Großbritanien und Australien; regelmäßige Kammermusikpartner sind L. Tomter, Takács Quartet, Wiener Streichersolisten, Gerhard Schulz, Peter Riegelbauer und Kirill Kobantchenko.

Rafael Catalá

Geboren in Valencia. Seine Konzerte in vielen Ländern Europas, in Japan, 
dem Nahen Osten, Mexiko und den USA, (Tokyo Opera Concert Hall, Izumi Hall Osaka; Londons St. John´s Smith Square, Wiener Musikverein als Solist mit dem Wiener Symphonikern, Wiener Konzerthaus, Schloss Sanssouci Potsdam/Berlin, Khan Theater Jerusalem u.v.a), und seine preisgekrönnte CD- Einspielungen für Labels wie Sony Classical haben aus ihm einen sehr anerkannten Musiker gemacht.

Als Komponist integriert Rafael Catalá in seinen Werken und Konzerten Tendenzen verschiedener Herkunft. Er sucht auch die Mitwirkung von hervorragenden Solisten aus dem Bereich der Alten Musik sowie von wichtigen Jazzmusikern, die seine Musik mit der Improvisationskomponente bereichern und so neue Perspektiven öffnen.                                            

Er hat auch im Duo mit Sängern wie der Mezzosopranistin Teresa Berganza (Japan Tour 2004) oder dem Bariton Carlos Álvarez zusammen gearbeitet.

Seine Werke und Bearbeitungen werden seit Jahren von Verlag Doblinger (Wien), VNM (Berlin), Clivis (Barcelona) veröffentlicht.

Rafael Catalá ist seit 2015 Künstlerischer Leiter der Seggauer Schlossmatineen.

Programm

J. Dowland

From silent night/ Interlude-Paraphrase (aus A Pilgrimes Solace)

Come again sweet love doth not invite/Variationen (aus Book of songs)

D.Ortiz – Recercada a lla rumba

S. de Murzia/Catalá – Paloteado-Garrotín

R. Catalá – El silencio imposible

** Pause **

G.F. Händel 

–  Künft’ger Zeiten eitler Kummer

– Intro-Paraphrase/ Süßer Stille, sanfte Quelle (aus 9 Deutsche Arias) HWV 205, 202

Anonymus – Sephardische Lieder

  • Yo m´enamori d´un aire
  • Irme quiero, la mi madre
  • Paxaro d´hermosura
  • Ven querida, ven amada
  • Adio, querida

„El silencio imposible (Die unmögliche Stille) ist ein musikalisches Programm der Stille, der ruhigen Zwischentöne, des Intimen. In den Werken von John Dowland und Georg Friedrich Händel singt Nicholas Spanos sehr stilvoll, mit einer sehr gut geführten Stimme. Besonders attraktiv aber sind die sechs Sephardischen Lieder. Neben dem feinen Gitarrenklang und dem expressiv eingesetzten Cello ist die Stimme des Countertenors attraktiv. Mit einem erfreulich unverkrampften, frei fließenden Vortragsstil und einem leuchtenden warmen Timbre ist Spanos nicht nur den virtuosen Forderungen des Repertoires gewachsen, sondern vermittelt auch einen Eindruck besonderer Authentizität und Eindringlichkeit.“
— Pizzicato