Ort
Bad Schallerbach
Location
Atrium, Europasaal
Beginn
19:30
Preis
EUR 20,00 / Kombi EUR 48,00

Besetzung

Christian Schacherreiter — Lesung
Karl Markus Gauss — Lesung
Josef Novotny — Klavier, Elektronik
Peter Herbert — Kontrabass

Christian Schacherreiter

Christian Schacherreiter, geb. 1954 in Linz, Studium der Germanistik und Geschichte in Salzburg, Violine am Mozarteum, zwischen 1976 und 1993 als Kabarettist tätig (Fratt & Schacherreiter, Salzburger Stier 1982), bis 1990 freier Mitarbeiter des ORF, Lehrtätigkeit in Gymnasien und Hochschulen, Mitglied des Adalbert Stifter-Instituts, Kulturkritiker und Kolumnist für die Oberösterreichischen Nachrichten, zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt erschien im Otto Müller Verlag der Roman Das Liebesleben der Stachelschweine (2022), lebt in Gallneukirchen (OÖ).

Bei der Herbstlese liest Christian Schacherreiter aus seinem neuen Romen „Das Liebesleben der Stachelschweine“.

Karl Markus Gauß

Karl-Markus Gauss, 1954 geboren, lebt in Salzburg als freier Schriftsteller. Er hat fast dreißig Bücher veröffentlicht, die in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Zu seinen Auszeichnungen zählen etwa der Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (1998), der Große Salzburger Kunstpreis (2009), der Internationale Preis für Kunst und Kultur des Kulturfonds der Stadt Salzburg (2013) und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (2019). 2022 wurde Gauß mit dem Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung ausgezeichnet.

Die meisten seiner Bücher gehören zwei Werkreihen an: der Reiseliteratur, in der er von kleinen Volksgruppen, vergessenen Persönlichkeiten und wenig bekannten Regionen Europas erzählt, und den Journalen, mit denen er sich ein eigenes Genre zwischen Chronik, Autobiographie, Kulturgeschichte erfunden hat.

Für die Herbstlese stellt Karl-Markus Gauß ein Programm aus verschiedenen Genres und Büchern zusammen.

Musik: Josef Novotny & Peter Herbert

Die Musik liefert das Duo Josef Novotny und Peter Herbert: Stilistisch breit gestreut – freie Improvisation, experimentell, jazzoid, kratzige und schmeichelnde Klänge, akustisch und elektronisch. Jedenfalls gibt es keine Tabus, die Richtung kann jederzeit überallhin geändert werden. Der rote Faden sind die zwei Personen, die miteinander musizieren.

Im Laufe der Jahrzehnte kreuzten sich die Wege von Peter Herbert und Josef Novotny immer wieder in verschiedenen Projekten. Verdächtig war jedesmal ein stilles Einverständnis im Zusammenspiel, als gäbe es innere Metronome, die kabel- und wortlos miteinander synchronisiert sind. Die vage Vermutung musste überprüft werden, irgendwann will man Gewissheit haben.
Dieses Duo zu gründen, war nicht zu vermeiden, es war der Verifizierung halber einfach notwendig.
Stilistisch gibt es keine Tabus – die in vielen Genres versierten Musiker erlauben sich gegenseitig, jederzeit jede Richtung einzuschlagen.
Unterschiedliche Stile zu mischen ist natürlich riskant, aber ähnlich wie bei giftigen Substanzen ist es eine Frage der Dosis, ob die Wirkung heilend, berauschend oder tödlich ist. Die Extreme sind eher unwahrscheinlich, ausschließlich in der Mitte zu bleiben, könnte langweilig werden. Fazit: Notwendig sind Todesmut in die eine Richtung und Naivität in die andere Richtung.
Peter Herbert und Josef Novotny zeigen auch, dass Virtuosität nicht nur darin besteht, möglichst viele Töne in kurzer Zeit zu spielen. Egal, ob viele oder wenige Töne, entscheidend ist die Genauigkeit, etwas auf den Punkt zu bringen.
Also was jetzt – Präzision in der freien Improvisation? Möglicherweise.
Aber: All das ist nicht Konzept, sondern etwas, das von selber passiert, wenn die beiden Musiker miteinander spielen.

Peter Herbert

Der seit 2003 in Paris und Wien (zuvor 16 Jahre in New York) lebende Vorarlberger Kontrabassist/Komponist Peter Herbert hatte pre-Corona mit ca. 100 Konzerten und 100.000 Meilen Flug/wegstrecke pro Jahr ein sehr ‚bewegtes‘ künstlerisches Leben. Der Hans Koller-Preisträger 2001 (‚Musiker des Jahres‘) spielte als gefragter ‚sideman‘, wie dem Marc Copland/John Abercrombie Quartett, Bobby Previte’s ‚The Horse‘, John Clark Octet, Robin Eubanks ‚Mental Images‘, oder mit Marcel Khalife. Mit mehr als 180 CD-Aufnahmen (inkl. Paul Simon) ist seine Arbeit auf diesem Gebiet auch bestens dokumentiert.
Peter Herbert ist auch ein vielseitiger Komponist mit Arbeiten für verschiedene Orchester und Kammermusikensembles. (z.B. Oper ‚Trans-Maghreb‘, Bregenzer Festspiele 2014). 1999 etablierte er sein eigenes Internet Plattenlabel ‚Aziza Music‘. Seit 2007 unterrichtet Peter Herbert am JIM der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz eine kleine Kontrabassklasse.

Josef Novotny

Geboren 1963 in Meggenhofen/Oberösterreich, studierte Josef Novotny an der Wiener Musikuniversität Orgel bei Peter Planyavsky und Komposition bei Erich Urbanner. Als Komponist, Sound-Designer, Elektroniker und Musiker bewegt sich Novotny im Bereich zwischen Jazz und Neuer Musik, zwischen komponierter und improvisierter Musik. „Einer, der den Hammer schwingt, um mittels komplizierter Rechenprogramme dann daraus Musik zu machen“ (Ernst Mitter, freiStil #100, 2022). Seit 1992 nimmt Novotny an zahlreichen internationalen Festivals teil und ist auf über 40 CD-Veröffentlichungen zu hören.
Er arbeitete u.a. zusammen mit Max Nagl, Burkhard Stangl, Thomas Lehn, hans w. koch, Katharina Klement, Hannes Löschel, Franz Hautzinger, John Russell, David Tronzo, Gerry Hemingway, Tony Buck, Jonas Hellborg, Aktionstheater Ensemble, Tanzfabrik Wien.