Ort
Bad Schallerbach
Location
Atrium, Europasaal
Beginn
19:30
Preis
EUR 27,00

Starschauspielerin Birgit Minichmayr erstmals beim Musiksommer!

Besetzung

Birgit Minichmayr — Stimme
Chris Hopkins — Klavier
Bernd Lhotzky — Klavier

„Ob ich mich amüsiere? Noch einen Martini und ich liege unter dem Gastgeber!“

Die US-amerikanische Schriftstellerin Dorothy Parker war in den 1930er Jahren der Mittelpunkt der New Yorker Boheme. Nur wenn sie zugegen war, galt eine Party als gelungen. Nur wen sie kannte, gehörte dazu. Sie war schlau, schon, einflussreich und eine ‹lausige Hausfrau›, die fast ausschließlich in Hotels lebte und Über die Truman Capote schrieb, sie sei ‹die erste moderne Frau Amerikas›. Aber der Glamour hatte seinen Preis – Einsamkeit und Alkoholismus holten Dorothy Parker immer wieder ein. Ihre ‹New Yorker Geschichten› beschreiben diese zweigeteilte Welt in einer kongenialen Mischung aus Witz und Melancholie. Schauspielerin in Residence Birgit Minichmayr liest eine Auswahl ihrer Kurzgeschichten, die sich fast ausschließlich um Frauen drehen, die ihren Platz in der von Männern dominierten Gesellschaft suchen. Das Classic-Jazz-Pianoduo Chris Hopkins & Bernd Lhotzky spielt passend zu den ‹New Yorker Geschichten› amerikanische Songs und Melodien aus dem vergangenen Jahrhundert. Hopkins und Lhotzky, die u. a. mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Tassilo-Preis der Suddeutschen Zeitung ausgezeichnet wurden, bilden seit zwanzig Jahren ein kongeniales Gespann. Beide Musiker zahlen auch als Solisten zu den weltweit führenden Vertretern des klassischen Jazz-Pianos. Der Klavierstil ‹Harlem Stride Piano›, ein klangfarbenreicher, vor Energie und Spielwitz überbordender Klavierstil, der höchst raffiniert und voller Nuancen ist, steht im Zentrum ihres gemeinsamen Interesses. An zwei Flügeln zelebriert wird diese Musik für die Interpreten zu einer kammermusikalischen Herausforderung ganz besonderer Art und für den Zuhörer zu einem großen Vergnügen.

Brigit Minichmayr

Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr absolvierte ihre Ausbildung u. a. bei Klaus Maria Brandauer am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Bereits während ihrer Studienzeit war Minichmayr am Wiener Burgtheater engagiert, wo sie 1998 debütierte. Nach einer Produktion von Frank Castorf bei den Ruhrfestspielen wechselte sie 2004 für weitere Zusammenarbeit mit dem renommierten Regisseur an die Volksbühne Berlin. 2007 kehrte sie zurück ans Wiener Burgtheater und stand anschließend von 2011 bis 2016 auf der Bühne des Residenztheaters in München. Zudem war Minichmayr bereits mehrfach, zuletzt 2012, als Buhlschaft im ‹Jedermann› bei den Salzburger Festspielen zu sehen. Die Schauspielerin ist außerdem auch für Film- und Fernsehproduktionen tätig und wurde schon bei der Berlinale 2001 als ‹European Shooting Star› für Österreich vorgestellt. Minichmayr war in Tom Tykwers ‹Das Parfum› (2005) zu erleben; zudem stand sie an der Seite von Lars Eidinger für ‹Alle anderen› (2009) vor der Kamera und spielte mit Jürgen Vogel im Film ‹Gnade› (2012). Zuletzt übernahm sie die weibliche Hauptrolle in ‹Nur Gott kann mich richten› (2017) und in diesem Jahr die tragende Nebenrolle im vielfach ausgezeichneten Film ‹3 Tage in Quiberon›, für deren Darstellung sie den Deutschen Filmpreis erhielt. Minichmayr wurde außerdem mehrfach mit dem Nestroy-Theaterpreis (2000, 2004, 2009) geehrt und erhielt für ihre Rolle in ‹Alle anderen› bei der Berlinale 2009 den Silbernen Bären sowie im selben Jahr den Preis der deutschen Filmkritik als beste Darstellerin. In diesem Jahr wurde sie neben dem Deutschen Filmpreis auch mit dem Ehrenpreis des Filmfestivals Bozen ausgezeichnet, laut Jury zählt Minichmayr zu einer der ‹besten und exzessivsten Schauspielerinnen ihrer Generation›. Derzeit steht die Österreicherin zusammen mit Hannelore Elsner für das Drama ‹Kirschblüten & Dämonen› vor der Kamera. Vom 3. bis 5. August 2018 war Birgit Minichmayr an drei Abenden auf Schloss Ippenburg als Schauspielerin in Residence bei ‹Wege durch das Land› zu erleben.

Bernd Lhotzky Chris Hopkins Piano Duo
Bernd Lhotzky Chris Hopkins Piano Duo

Chris Hopkins/Bernd Lhotzky Piano Duo

Chris Hopkins und Bernd Lhotzky bilden seit nunmehr 20 Jahren ein kongeniales Gespann und zählen heute jeder für sich zu den weltweit führenden Vertretern des klassischen Jazz Pianos. Gemeinsam gründeten sie 1997 das international erfolgreiche und mehrfach preisgekrönte Quartett „Echoes of Swing“ und touren darüber hinaus regelmäßig als Solisten um den Globus. Die Begegnungen der beiden Virtuosen an zwei Flügeln – stets gewürzt mit einer humorvollen Moderation und spontanen Bühnenpräsentation – haben längst Kultcharakter. Neben allen wichtigen Stilen des Classic Jazz stand von Anfang an insbesondere das Harlem Stride Piano im Zentrum des gemeinsamen Interesses. Das Stride Piano ist ein klangfarbenreicher, vor Energie und Spielwitz überbordender Klavierstil, dabei höchst raffiniert, voller Nuancen und feiner Schattierungen. Vom Pianisten verlangt das absolute Stilsicherheit und ein Höchstmass an Instrumentenbeherrschung. An zwei Flügeln zelebriert, wird diese Musik zu einer kammermusikalischen Herausforderung ganz besonderer Art, der ein gewisser sportlicher Aspekt nicht abzusprechen ist. Neben den stilbildenden Kompositionen der Pioniere des Genres, stehen intelligente Bearbeitungen unzähliger Standards aus dem Great American Songbooks auf dem Programm, unvergessene Kompositionen großer Songwriter wie Cole Porter, George Gershwin oder Irving Berlin.

Eine besondere Spezialität des Tandems sind swingende, dabei immer geschmackvolle Bearbeitungen von Vorlagen aus der europäischen Klassik und Romantik. Auch in diesem Idiom kann bei allem gebotenen Respekt sehr wohl improvisiert werden. Damit setzen Bernd Lhotzky und Chris Hopkins auf ihre ganz eigene Art die Kunst der Transkription fort, die Ende des 19. Jahrhunderts von europäischen Meistern wie Sergei Rachmaninow, Franz Liszt oder Leopold Godowsky zu Perfektion getrieben wurden. Diese humorvolle und kreative Auseinandersetzung mit dem europäischen Repertoire stellt im klassischen Konzertbetrieb eine erfrischende Ausnahme dar.

Bernd Lhotzky wurde 1970 in Tegernsee geboren. Heute gilt er weltweit als einer der kompetentesten Vertreter des klassischen Jazz-Pianos. Er wird regelmäßig zum „International Stride Piano Summit“ im Rahmen des Festivals „Jazz In July“ nach New York sowie zur „Arbors Records Jazz Party“ nach Clearwater, Florida eingeladen. Das Londoner Magazin „Piano“ zeichnete Bernd Lhotzky neben Lang Lang, Grigory Sokolow und Keith Jarrett für eines der besten 10 Klavieralben des Jahres 2001 aus. Mit Dick Hyman spielte er das viel beachtete Album „Stridin’ The Classics“ ein. In jüngster Vergangenheit wurde ihm der „Prix de L’Académie du Jazz“, der Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung sowie mehrfach der „Grand Prix du Disque de Jazz“ des Hot Club de France verliehen. Darüber hinaus schrieb Bernd Lhotzky die Soundtracks zu einigen deutschen Kurzfilmen.

Chris Hopkins wurde 1972 in Princeton (New Jersey) geboren. Gleichermaßen versiert an Piano und Alt-Saxophon, zählt er zu den meistbeschäftigten Künstlern der internationalen Jazzszene. Unzählige Konzerte an der Seite von Größen wie Clark Terry, Harry „Sweets“ Edison, Bucky Pizzarelli, Scott Hamilton oder Butch Miles führten ihn durch ganz Europa, die USA, Japan, Australien und Neuseeland. Für Aufmerksamkeit der Fachpresse, insbesondere in Amerika, sorgte seine Duo-Einspielung „Teddy Wilson in 4 Hands“ mit Piano-Legende Dick Hyman. Das letzte Album „Message from Mars“ seines Ensembles „Echoes of Swing“ wurde unlängst mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ (Bestenliste) prämiert und erhielt in Paris den „Prix de L’Académie du Jazz“. Über seine rege Konzerttätigkeit hinaus wirkt Chris Hopkins seit 2005 als Jazz-Dozent an der Hochschule für Musik Köln und ist Pate des Projektes „Jedem Kind ein Instrument“.

"Sie grooven, sie swingen, sie haben Spaß an den Melodien und wechseln sich in Begleitung und Solo fast unmerklich ab: ein perfekt eingespieltes Duo. Sie wurzeln im Stride-Piano, haben ihren Stil jedoch um die Offenheit und den Fluss des Post-Bebop-Mainstream erweitert... Traditionsbewusster Jazz, auch für Freunde der Moderne."
— Werner Stiefele, Audio

"Die beiden Pianisten Chris Hopkins und Bernd Lhotzky haben bereits ein Duo-Album aufgenommen, nun legen sie nach. Mit 15 noch gewitzteren, noch swingenderen Titeln demonstrieren sie die Kunst des Stride-Piano, dass der Hörer mal beglückt lächelt, dann wieder schwindelt ob der Virtuosität. Benny Goodmans 'Georgia Jubilee' und J.P. Johnsons 'Jingles' sind Kabinettstücke, singbar, mit feinen harmonischen Entwicklungen und einem Rhythmus zum Fußwippen. Aber sie brillieren auch mit impressionistischen Klangmalereien ('Snowfall'), einem feurigen Tango ('Salir A La Luz') und einem geerdeten Blues ('Partners in Crime'). Mitreißend schon das. Aber ein Titel setzt dem noch ein Glanzlicht auf: 'Five 4 Elise' ist natürlich Beethovens oft gehörte Bagatelle, arrangiert über das kaum weniger berühmte Fünf-Viertel-Riff von Dave Brubecks Welthit 'Take Five'. Da überblenden die beiden Pianisten Klassik und Modern Jazz auf höchstem Niveau."
— Westfälischer Anzeiger

"Man kann es hören: die beiden hatten die helle Freude an dieser Aufnahme. In einem bekannten Düsseldorfer Klavierhaus trafen sich die ausgewiesenen Stride-Experten Chris Hopkins und Bernd Lhotzky und nutzten die exzellenten Möglichkeiten vor Ort zu einer wirklich bemerkenswerten Session. Obwohl vier Hände im Spiel sind, hat man nie das Gefühl, sie kämen sich ins Gehege. Jeder Spieler nimmt sich zum gegebenen Zeitpunkt zurück, um der gemeinsamen Sache willen...Wer einmal Gelegenheit hat, das Duo live zu sehen, sollte diese auf keinen Fall verstreichen lassen."
— Piano News