Abgesagt
Ort
Bad Schallerbach
Location
Atrium, Europasaal
Beginn
19:30
Preis
EUR 26,00

Die Veranstaltung „Frühstück bei Tiffany“ am 27.09.2023 muss aus organisatorischen Gründen abgesagt werden.

Besetzung

Markus Meyer — Rezitation
Chris Hopkins — Klavier
Thilo Wagner — Klavier

Frühstück bei Tiffany

Eine Produktion des Wiener Konzerthauses in der Textfassung von Hans Mrak

Der Schriftsteller Truman Capote wurde 1924 in New Orleans geboren. Er wuchs in den Südstaaten auf, bis ihn seine Mutter
als Achtjährigen zu sich nach New York holte. Im Alter von neunzehn Jahren erhielt er für seine Kurzgeschichte »Miriam « den »O.-Henry-Preis«. 1948 erschien sein Roman »Andere Stimmen, andere Räume«, der als das Debüt eines literarischen Wunderkindes gefeiert wurde. 1949 folgte die Kurzgeschichtensammlung »Baum der Nacht«, 1950 die Reisebeschreibung »Lokalkolorit«, 1951 der Roman »Die Grasharfe«.

Das 1958 veröffentlichte »Frühstück bei Tiffany« um das lebenslustige, aber geheimnisvolle und abgründige Partygirl Holly Golightly erlangte auch dank der Verfilmung mit Audrey Hepburn große Berühmtheit. Der Roman ist eine anrührende Satire auf die »feine« New Yorker Gesellschaft im Jahr 1943 während der letzten Kriegsjahre. Holly Golightly träumt vom Aufstieg: an ihre trübe Vergangenheit als Waisenkind und junge Ehefrau erinnert sie sich nicht gerne, in der Großstadt hofft sie auf ein besseres Leben an der Seite eines vermögenden Mannes. Das Schmuckgeschäft an der Fifth Avenue wird für sie zum Symbol für die ersehnte Freiheit und Sicherheit zugleich. Die Inspiration für die Romanfigur scheint auf mehrere Frauen – auch aus Capotes Umfeld – zurückzugehen, so zeigen sich etwa einige Parallelen zwischen Holly Golightly und Capotes Mutter.

1965 erschien der mehrmals verfilmte Tatsachenroman »Kaltblütig«, für den er mit seiner Jugendfreundin Harper Lee nach Kansas reiste, um die Hintergründe der Morde an einer Familie zu recherchieren. »Kaltblütig« beeinflusste den New Journalism – ein Reportagestil, der auf fiktive Mittel zurückgreift – und spätere nicht-fiktionale Literatur. 1973 wurde »Die Hunde bellen« (Storys und Porträts), 1980 »Musik für Chamäleons« (Erzählungen und Reportagen) veröffentlicht. Posthum wurden 1987 – allerdings nicht vollendet – der Roman »Erhörte Gebete« und 2005 das neu entdeckte Debüt »Sommerdiebe« veröffentlicht. Der Autor starb 1984 in Los Angeles.

Markus Meyer

Der Schauspieler Markus Meyer wurde 1971 in Cloppenburg geboren und absolvierte zunächst ein Studium zum Biomechaniker an der Universität Hannover, bevor er Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin studierte. Noch
während des Studiums wurde er von Claus Peymann an das Berliner Ensemble geholt, dem er seit 2004 auch als Gast verbunden geblieben ist. Dort arbeitete er mit George Tabori, Robert Wilson und Claus Peymann. Markus Meyer spielte u. a. Leonce in Georg Büchners »Leonce und Lena«, den Reisenden in Lessings »Die Juden« und Aumerle in Shakespeares »Richard II«. 2001 erfolgte ein kurzer Ausflug als Baal in Brechts gleichnamigem Drama an die Volksbühne Berlin. Bei den Salzburger Festspielen spielte er u. a. die Titelrolle von Büchners »Jakob Michael Reinhold Lenz«. Seit 2004 ist Markus Meyer festes Mitglied im Ensemble des Wiener Burgtheaters. Neben dem Theater ist er auch in Funk und Fernsehen zu hören und zu sehen.

Chris Hopkins

Chris Hopkins, geboren 1972 in Princeton (USA) und gleichermaßen am Klavier und Alt-Saxophon versiert, zählt zu den meistbeschäftigten Künstlern der internationalen Jazzszene. Über 4000 Konzerte an der Seite vieler Jazz-Stars – darunter Clark Terry, Harry »Sweets« Edison, Louie Bellson, Scott Hamilton, Butch Miles, Paul Kuhn, Till Brönner, Jackie Williams und Bill Ramsey – führten ihn durch ganz Europa, die USA, Japan, Australien und Neuseeland. Neben über 40 bisher erschienenen Tonträgern legte Chris Hopkins mit »Daybreak« ein Solo-Album vor, das vom Magazin »Jazz Classic« als eine der 10 besten Erscheinungen des Jahres gewertet wurde. Die CD »Message from Mars« wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Prix de L’Académie du Jazz ausgezeichnet. Besondere Höhepunkte seiner Karriere bilden seine Einladungen in die USA, so u. a. als Solist zum »International March of Jazz« in Florida. 2013 wurde er für seine Verdienste um den klassischen Jazz in Europa als »Keeper of the Flame« geehrt, 2017 mit dem »Jazz Pott«-Award als »best progressive artist«.

Thilo Wagner

Der »höllisch swingende« Klavierstil des in Stuttgart lebenden Pianisten Thilo Wagner gehört zum Besten, was die deutsche
Jazzszene zu bieten hat. Thilo Wagner wuchs in Brühl auf und erlernte bereits mit fünf Jahren das Klavierspiel. Nach 12 Jahren klassischer Klavierausbildung in Karlsruhe gründete er bereits mit 18 Jahren sein erstes Trio. Der Ausnahmepianist steht in der
Tradition von Größen wie Erroll Garner und Oscar Peterson. Mittlerweile ist er seit vielen Jahren fester Bestandteil der europäischen Swingszene und auch über die deutschen Grenzen hinaus als Institution im Swingsektor bekannt. 1998 hat Thilo Wagner den Solistenpreis des Jazzfestivals in Vienne (Frankreich) gewonnen, zudem ist er Ehrenbürger der Stadt New Orleans. Tourneen führten ihn durch ganz Europa, Kanada, die USA sowie Südamerika und er ist mittlerweile u. a. auf mehr als 70 CDs verewigt, die er mit großen Kollegen wie Billy Mitchell, Butch Miles, Slide Hampton, Art Farmer, Emil Mangelsdorff, Martin Drew und Danny Moss einspielte. Er ist festes Mitglied u. a. des Emil Mangelsdorff Quartett, der New Frankfurt Jazz Connection, des Bassface Swing Trio und des Thilo Wagner Duos »A Fine Romance«. Mit dem Thilo Wagner Trio unternimmt er verstärkt Tourneen.

„Gratulation zu dem fantastischen Abend - ich war von Ihnen und Ihrem Kollegen wahnsinnig begeistert, sie haben, auch gemeinsam mit Markus, wunderbar musiziert (so, dass man das Gefühl haben konnte, sie wären ein eingespieltes Trio), die Musik, die sie ausgewählt haben, hat grossen Spass gemacht, war witzig, berührend, vertiefend, und hat noch einmal andere Echoräume geöffnet, die so in der Fassung gar nicht mehr vorkommen konnten (oder schon im Original nur über Andeutungen laufen), ich denke da etwa an „Love for Sale“ [...]. Ich halte jedenfalls die Augen nach Ihnen und Auftritten in Wien offen (und hoffe, dass Sie Tiffany irgendwo/wann nochmal machen können!)“ — Dramaturg Hans Mrak an Chris Hopkins

„Der [...] an der Wiener Burg beheimatete Markus Meyer brachte den Text so erfreulich untheatralisch und kurzweilig zu Gehör, dass die Zeit wie im Flug verging. [...] In die Vorlage woben die beiden Tastenasse Chris Hopkins und Thilo Wagner mit Verve, Witz und brillianter Technik jede Menge thematisch passende Standards ein, die das zwischen Melancholie und Überschwang ständig wechselnde Geschehen stimmig kommentierten. [...] Gershwin's ,'S Wonderful' setzte schließlich als Piano-Zugabe das perfekte Ausrufezeichen hinter einen literarisch-jazzigen Abend, der in der Tat wunderbar war." — Sven Thielmann (WAZ Essen), 2022