Ort
Bad Schallerbach
Location
Atrium, Europasaal
Beginn
19:30
Preis
EUR 24,00

„...Über die Berge der Ironie und durch die Täler des Slapstick bleibt "Reha mit Lehár" nie in der Ebene der Belanglosigkeit stecken. Ein heißes, zweistündiges Vergnügen...“ (OÖN, 2018)

Genre

Besetzung

Ilia Staple — Sopran
Dominik Maringer — Schauspiel
Sabine Nova — Violine
Heidemaria Oberthür — Gesang, Flöte
Hubert Kerschbaumer — Klarinette, Gesang
Leonard Eröd — Fagott
Rainer Nova — Klavier

Reha mit Lehár – ein therapeutischer Kabarettabend mit dem Schauspieler Dominik Maringer, der Sopranistin Ilia Staple und CrossNova.

So witzig und auf musikalisch höchstem Niveau wurde Operette medizinisch noch nie behandelt! Wenn sich Guru Maringer, seine Assistentin Polga und die Glaubensgemeinde der „Lehárianer“ zur nächsten Synode zusammenfinden, werden auch in Bad Schallerbach die Herzen höher schlagen.

Aber singt nur ein Lied, so wird unsere Seele gesund!

Würdigung, Persiflage, Kommentar, respektvolle Operetten-Ironisierung, Karikatur moderner Heilsversprechen – dieser „Reha mit Lehár“-Abend, den der Schauspieler Dominik Maringer, die Sängerin Ilia Staple und das vor Kreativität nur so blubbernde Musik-Ensemble „CrossNova“ am Mittwoch beim Lehár Festival in Bad Ischl zur Uraufführung gebracht haben, nimmt sich das alles vor. Und er löst das alles ein. Nach zwei Stunden (mit Pause) steht das gesamte Publikum und turnt im Lehártheater-Backofen von der Bühne aus dirigierte Yoga-Übungen. Auf dieser Synode der Jünger von Übervater Franz Lehár wird die Scham vor Mitmach-Beteiligung in der Gruppe überwunden.

Prof. Dr. Maringer ist der selbst ernannte Guru der Lehárianer-Sekte. Als er seine Prozession in der Stadt von Lehárs sommerlicher Verweil- und ewiger Ruhestätte aufnimmt, spielt das hervorragende Quartett jenes Intro, das einst die TV-Seifenoper „Schwarzwaldklinik“ angekündigt hat. An der Rampe steht ein silbern gerahmtes Lehár-Porträt, rechts hinten eine Ausverkauf-Saunakabine als Altar – alles ist gerichtet, um die Brüder und Schwestern mit der spirituellen Kraft des Hadern-Superstars zu heilen. So wie es bei seiner Assistentin Polga gelungen ist. Ilia Staple ist furios darin, die geläuterte Immobilienmaklerin, die dem Sektenanführer-Gaukler anheimfällt, auf die Bühne zu stellen – und erst recht wie sie singt. Ihre Arien sowie die Duette mit Maringer wären schon ein abendfüllendes Erlebnis. „Aber singt nur ein Lied, so wird unsere Seele gesund“ möchte man als verführter Sektenbruder auf die Bühne rufen. Gerade so, als hätten sie eines der im Nebenerwerb vertriebenen „Lehár-o-med“-Produkte, etwa den „Neurosenkavalier“ gegen miese Stimmung, versprüht.

Die musikalische Grätsche reicht von Wandas „Bussi Baby“ bis Lehárs Giuditta-Arie „Meine Lippen, sie küssen so heiß“. Kurgäste hüpfen in Zuspiel-Filmen Aqua-Gymnastik. Mehr oder weniger Freiwillige aus dem Publikum treten im Rhythmus und wetteifernd um die Lehárianer-Aufnahme in die Hometrainer-Pedale.

Am Ende wird Polga alles zu viel, ihre Pumpe streikt. Maringer will sie retten, alle Herzschmerz-Nummern der musikalischen Literatur werden bemüht, um sie samt schulmedizinischer Transplantation auf die Beine zu bringen. Aber es handelte sich nicht um einen Operetten-Abend, würde nicht die Liebe stärker als alles sein.

(OÖN, 3.8.2018)

"Reha mit Lehár" verblüfft in Bad Ischl. Sopranistin Staple sensationell!"
— Volksblatt, 3.8.2018